Siebenunddreißigstes Männerkochen mit Gerd Lindgens, Matthias Pietzsch,
Matthias Tepner, Stefan Richter, Edgar Knobloch und Wolfgang Michel am
23.10.2011 bei Edgar Knobloch
Die Speisenfolge dieses Abends:
Bereits
das
fünfte
Männerkochen
in
diesem
Jahr,
es
geht
doch.
Da
Wolfgang eine VIP Karte beim Spiel BVB gegen Köln hatte, das leider
5
:
0
verloren
ging,
kam
Wolfgang
etwas
später.
Es
sei
ihm
gegönnt.
Aber er war noch pünktlich zur Hauptspeise da.
Bis zum Eintreffen von Wolfgang waren die Tränen über die böse
Niederlage bereits getrocknet, und wir konnten uns wieder schöneren
Dingen z.B. dem Kochen widmen.
Als Edgar und ich uns vor dem Männerkochen zusammengesetzt
hatten, kam uns das OKTOBERFEST in den Sinn. Schon war das Menü
für den Abends klar.
EDGARS KÖNIGLICH BAYERISCHER ABEND
Als erstes : Bierprobe von 6 verschiedenen Bayerischen Bieren
Dazu : OBAZDA Königlich bayerisch und vor allem ganz klassisch
Vorspeise 1 : Weisswürstl mit süßem Senf und Brezel
Vorspeise 2 : Handtascherl mit verschiedenem Inhalt
Hauptspeise : Geschmorte Schweinshaxen mit Sauerkraut und Kartoffelstampf
Nachspeise : Kaiserschmarrn die dritte
Die Weißwürste, die Haxen und das Sauerkraut hatte ich in Waldorf in der Metzgerei Walter bestellt, der macht auch die
bayerischen Weißwürste selbst. Das ganze frisch und zu einem guten Preis.
Die Bierprobe
Da die DSeppels ein anderes Bier trinken als wir Kölner, Gott sei Dank, wollte Edgar eine kleine Bierprobe veranstalten. Hier die
sechs verschiedene bayerischen Biere, die Edgar besorgt hatte.
Zur Bierprobe gab es: OBAZDA
Zum Bier hatte ich einen OBAZDA mitgebracht, den ich morgens schon vorbereitet hatte. Der OBAZDA wird auf Pumpernickel
geschmiert und schmeckt köstlich.
Einkaufliste für 6 Personen:
100 g Käse (vollreifer Romadur, 60 %)
100 g vollreifer Camembert
100 g weiche Butter
Salz, Pfeffer, Paprikapulver ( süß oder scharf )
reichlich Kümmel,
Zwiebeln, reichlich, klein geschnitten
Und so wird's gemacht:
Salz, Pfeffer, Paprika, reichlich Kümmel, Butter und reichlich Zwiebeln. Am besten mit einer Gabel den Käse
zerkleinern (zerdrücken), evtl. etwas Sahne dazu geben. Der Obazda muss beim Kauen "knirschen" von den
Zwiebeln. (Evtl. im Mixer, wenn man es nicht so „grob“ mag.). Der Obazda sollte eine deutlich ziegelrote
Farbe haben.
Dazu hatten wir natürlich auch noch Radieschen vom feinsten.
Das war schon mal ein klasse Einstand. Lecker und mit vielen Kalorien. So konnte der Abend
weitergehen.
1 Vorspeise: Weißwürstl mit süßem Senf und Brezel
Zutaten:
12 Bayerische Weißwürste, süßer Senf, aufgebackene Laugenbrezel
Und nun das Rezept für eine Spezialität, die ihren Ursprung in Bayern hat:
Als erstes einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, Kochstelle auf kleinste
Hitze stellen oder ganz ausschalten. Die Weißwürste, die optimalerweise aus Kalbsbrät bestehen sollten,
in das Wasser legen und ohne Deckel ca. 10 Minuten gar ziehen lassen.
So ähnlich wie bei Siedewürsten. Das Wasser darf jetzt nicht mehr kochen,
weil sonst die Würste platzen könnten. Weißwurst wird entweder, wie die
Bayern sagen, "ausgezuzlt" oder die Haut wird mitgegessen. Nur im
Rheinland werden Weißwürste mit Messer und Gabel gegessen, hahaha.
Zu Weißwürsten wird traditionell süßer Senf gereicht.
Am besten schmecken frische selbstgebackene
Laugenbrezeln dazu. Edgar hatte einen fertigen
Teig für die Laugenbrezeln aufgetaut, in
grobkörnigem Salz gewendet und im Backofen
schön braun gebacken.
Ich selbst war bis heute noch nie ein Freund der
bayerischen Weißwurst, muss aber sagen, dass mir
die Weißwurst mit dem Senf und der Brezen sehr
gut geschmeckt hat. Schnell zubereitet und lecker.
Dazu gab es natürlich ein bayerisches Bier aus dem Krug. Die erste Vorspeise war ein Renner, alle
Würste und Brezeln weg, und schon wieder 1000 Kalorien mehr. Und Oans, zwoa, gsuffa
Und so sah das ganze bei Edgar auf dem Tisch aus.
2 Vorspeise: Handtascherl mit verschiedenem Inhalt
Zutaten für 4 Portionen:
TK-Blätterteig (für jeden 3 Taschen)
200 g
Gouda
Eier nach Bedarf
80 g
Mehl
200 ml
Milch
200 g
Butter
1 Bund
Schnittlauch
1 Prise
Curry
1 Prise
Paprika Gewürz
1 Prise
Knoblauch Gewürz
Pro Blätterteigtasche ca.
4 Stk.
Putenfleisch
4 Stk.
Hähnchenbrust
1 Scheibe
Schinken gekocht
nach Belieben auch Hackfleisch oder frischer Fisch
Garnitur:
1 Bund
Schnittlauch
1Becher
Crème fraîche
Und so wird's gemacht:
Den Blätterteig auftauen lassen.
Dann eine Mehlschwitze mit Schnittlauch und den verschiedenen Gewürzen (Curry, Paprika und
Knoblauch) herstellen und mit dem Gouda vermengen.
Den Blätterteig gerade auslegen und nach der Reihe erst mit dem Aufschnitt
(Pute, Hähnchenbrust, gekochten Schinken oder nach Belieben
Hackfleisch oder frischen Fisch) belegen. Anschließend die Mehlschwitze mit
dem Gouda darauf geben.
Zum Schluss die Blätterteigtasche verschließen und mit Ei bestreichen. Dann die Taschen mit einer
Gabel einstechen und das Ganze bei 200 °C 20 bis 30 Minuten im Backofen backen lassen.
Zum Servieren mit Schnittlauch und Crème fraîche garnieren.
Die Vorspeise war nicht schlecht, aber ich hatte da etwas mehr erwartet, geschmeckt hat es, aber der Kick fehlte. (Salz???? der
Gag kommt noch. Wer hat hier das Wort Salz ausgesprochen?).
Aber jetzetle kam ja unsere Hauptspeise: Bayerische Haxen. Ulla sagte noch: "Jeder eine Haxe?", und ich sagte: "Ja, jeder eine
Haxe!". Und so bekam jeder eine Haxe?!.
Ich weiß nicht welcher bajuwarische Teufel mich da geritten hat, aber das war zu viel des Guten. Nachdem der Metzger Walter
mir zwei riesige Tüten mit Würsten, Sauerkraut und den Schweinshaxen in die Arme gedrückt hatte, kamen mir die ersten Zweifel
am Sinn meines Einkaufs. Ich hatte schon Mühe die 3 kg Fleisch mit Knochen vom Metzger zum Auto zu tragen, ich habe ja aua
Ärmchen, aber das auch noch aufzuessen? Mir kamen weitere Zweifel. Zusätzlich hatte Karin ja noch 3 Puter für die Handtascherl
gekauft. Aber genug gejammert! Sonst wird immer gemeckert, dass es zu wenig ist. Wer weiß was morgen ist.
Übrigens kam Wolfgang pünktlich zur Hauptspeise vom Spiel gegen den FC Köln aus Dortmund
zurück, das hatte ja klasse hingehauen.
Hauptspeise: Geschmorte Schweinshaxe mit
Sauerkraut und Kartoffelstampf
Zutaten für 6 Schweinehaxen:
6 Schweinshaxen
3 Zwiebeln, Salz und Pfeffer, 1 ½ TL Kümmel
200 ml Bier, bayerisch, dunkel
Und so wird's gemacht:
Die Haxen mit Salz, Pfeffer und Kümmel von beiden Seiten einreiben. Zwiebel in Ringe schneiden.
Eine flache Pfanne erhitzen und die Fleischscheiben beidseitig anbräunen.
Dann herausnehmen und die Zwiebeln unter Umrühren hell anbräunen, Bier zugießen und etwas verkochen lassen. Die Haxen
wieder einlegen, Deckel auflegen und bei kleiner Hitze etwa 1 1/2 Stunden schmoren. Den Bratensud noch mal etwas
nachwürzen mit Salz, Pfeffer und Kümmel.
Das Sauerkraut
Das Sauerkraut mit Piment, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt und Zucker in einen Topf geben und
mit Wasser leicht bedecken.
Den Speck in einer Pfanne glasig anbraten und zum Sauerkraut geben. Das Sauerkraut ca. 1
Stunde köcheln lassen. Wenn man es bissfest mag, nur kurz köcheln lassen.
Die Haxen waren, obwohl sie lange im Backofen waren, noch nicht ganz durch. Also mussten die Jungs noch eine Runde unter den
Grill. Da aber derweil das Sauerkraut und der Kartoffelstampf fertig auf den Tellern lagen, haben wir diese zuerst gegessen. Es
war ja genug da.
Zum Schluss hatten wir so viel Fleisch, dass es keiner mehr essen konnte bzw. wollte.
Um der Megakalorien (gefühlte 4000), die wir in der Zwischenzeit im Bauch
hatten, Herr zu werden, mussten wir die Fette brechen.
Da kenne ich ein uraltes Rezept: OBSTLER.
Das brachte uns dann wieder zurück in unsere Gewichtsklasse. Und außerdem
hatten wir jetzt wieder Platz für den Nachtisch.
Und so ging der Abend ganz langsam auf seinen glanzvollen Höhepunkt zu, den Nachtisch. Zweimal hat es
nicht geklappt, aber dieses Mal sollte es gelingen.
Ich war voll der guten Dinge. Ich konnte noch ohne zu Lallen sprechen:
"Ihäaubiier." Das heißt "Ich hätte auch gerne noch ein Bier." Und meine Sehkraft
war ausgezeichnet: Tunnelblick
.
Und ich konnte ohne zu fallen noch die tollsten Bewegungen machen,
zumindest wenn mich einer festhielt.
Und so nahm das Unglück seinen Lauf, es kam wie es kommen musste!!!
Nachspeise: Kaiserschmarrn "DIE DRITTE"
Zutaten für 6 Portionen:
50 g Rosinen, 3 EL Rum, 6 Eigelb, 45 g Zucker ???
1 ½ Pck. Vanillezucker, 500 ml Milch, 200 gr. Mehl
6 Eiweiß, 60 g Butter, Puderzucker, Salz
Und so geht es:
Rosinen 30 Minuten lang in Rum einweichen.
Eigelb, Zucker, Salz und Vanillinzucker in einer Schüssel mit dem Schneebesen schaumig rühren bis die
Masse hellgelb und cremig wird. Milch und nach und nach Mehl unterrühren, dann die Rosinen zugeben.
Eiweiß sehr steif schlagen, vorsichtig unter den Teig heben.
In einer Pfanne Butter erhitzen, Teig einfüllen und bei kleiner Hitze braten bis die Unterseite leicht
gebräunt ist und immer wieder wenden, bis alles leicht angebraten ist. Dabei gleich zerreißen. Auf
Teller anrichten und mit Puderzucker bestreuen.
So gut ist es mir noch nie gelungen. Es sah klasse aus, fluffig, zart, filigran, echt bayerisch,
original und schmeckte SALZIG. Irgendetwas war wohl doch schon wieder schief gegangen.
Der Zucker war wohl Salz. Hier der Beweis.
So ging auch der dritte Versuch einen Kaiserschmarrn zu machen in die Hose. Wer bei irgendeinem Kochen noch einmal das Wort
Kaiserschmarrn in den Mund nimmt, dem sollen die .... wegfaulen.
Ich finde das auch dieser Abend wieder einmal sehr schön war, etwas viel zu Essen, aber besser zu dick als verhungert.
Das nächste Kochen ist bei Stefan, Weihnachtsessen. Wir sollten einfach aber gut kochen. Ich glaube, dass Stefan schon das
Menü im Kopf hat und uns überraschen wird (ein leckeres Fleisch, Weihnachtsbier oder Glühwein, Kaiserschmarrn, usw.). Da ist
alles möglich.
Noch ein paar Bilder des Abends.
Die Rezepte als PDF
Gerhards Pinnwand